„Ich habe doch keine Villa versichert – warum steigt die Wohngebäudeversicherung so stark im Beitrag an?“ „Das ist ja doppelt so viel wie die Inflationsrate, das kann nicht stimmen!“ „Ich hab doch nie einen Schaden gehabt, wieso wird der Vertrag immer teurer?“
Fragen wie diese stellen uns Kundinnen und Kunden dieser Tage sehr häufig. Grund: Die Beitragsanpassung der Wohngebäudeversicherung fällt relativ hoch aus zum Jahreswechsel. Das Gefühl dafür, wie stark ein Preis steigen darf orientiert sich oft an anderen Preiserhöhungen des täglichen Lebens. Hat man zwischenzeitlich auch mit Inflationsraten von 10% und mehr zu kämpfen, setzt sich diese jedoch aus ganz unterschiedlichen Schwerpunkten (Energiepreise, Mieten, Lebensmittel etc.) zusammen. Im Einzelnen betrachtet sind wie z.B. bei Strompreisen derzeit durchaus auch 100% Steigerung zu beobachten.
In der Wohngebäudeversicherung haben Sie in aller Regel eine „gleitende Neuwertversicherung“ – das bedeutet, Ihr Anwesen ist nicht zu einer festen Summe sondern zum ortsüblichen Neubauwert versichert. Folglich muss die Wertbasis (meist gerechnet auf Basisjahr 1914) jedes Jahr mit steigenden Baukosten angepasst werden. Sie bekommen also keine Preis- sondern eine Werterhöhung, die sich auf die Prämie auswirkt. Steigende Baumaterialkosten von einfachen Holzlatten bis zu PV-Anlagenelementen, gestiegene Handwerkerpreise und höhere Auflagen beim Wiederaufbau (z.B. Wärmeschutz) fließen hier ein. Der Anteil dieser Werterhöhung beträgt von 2022 auf 2023 z.B. knapp 17,6%. (Baukostenindex)
Hinzu kommen steigender Schadenbedarf des jeweiligen Versicherers, d.h. die Beitragseinnahmen decken die Leistungsausgaben (auch hier wieder Handwerkerpreise, Schadenaufkommen etc.) nicht ab. Zusammen mit der Indexerhöhung kommen so 20-30% Mehrbeitrag zusammen.
Die Wohngebäudeversicherung bleibt dennoch ein wertvolles Gut. Wir begleiten täglich Schäden auch bis zu 6stelligen Summen, die aus Naturereignissen wie Sturm, Hagel, Überschwemmung oder auch Rohrbruch und Brand resultieren. Bevor eine Versicherung aus Beitragsgründen gekündigt wird sollte ganz genau geprüft werden, ob die Alternative auch wirklich leistungsmäßig vergleichbar ist. Wir unterstützen Sie gerne dabei.